E-Auto an der Ladestation
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Elektromobilität im kommunalen Fuhrpark

Mit E-Autos und -Nutzfahrzeugen das Stadtklima schonen

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter elektrisieren

Der Fahrradius vieler kommunaler Mitarbeiter ist das Stadtgebiet – ideal für die Einführung von Elektromobilität. Bei der Planung helfen einfache Tipps.

Bis auf Dienstreisen einzelner Personen bewegen sich die Mitarbeiter von Stadtverwaltungen überwiegend im Stadtgebiet. Zur Personenbeförderung werden neben Dienst-Pkw, die meist einzelnen Ämtern bzw. Betrieben oder einzelnen Teams unmittelbar zugeordnet sind, in hohem Maße auch Privat-Pkw gegen Kilometergelderstattung eingesetzt.

Ob ÖPNV und Fahrrad genutzt werden, hängt neben der Verfügbarkeit sehr stark von den individuellen Präferenzen ab und kommt überwiegend bei den Mitarbeitern der internen Verwaltungsbereiche zum Tragen. Die Nutzung von zentral gepoolten Fahrzeugen, von CarSharing- oder Miet-Kfz sowie von elektrischen Fahrzeugen mit zwei bis vier Rädern bildet meist noch die Ausnahme. Der Einsatz moderner Software-Tools wie z.B. automatische Dispositions- und Übergabesysteme analog zu CarSharing, Webkonferenzen und Reiseplanungssystemen sind noch nicht weit verbreitet.

Obwohl Kommunen aufgrund der Fahrprofile der Mitarbeiter grundsätzlich ideale Voraussetzungen für die Nutzung von Elektromobilität aufweisen, werden innovative Aktivitäten im Bereich Elektromobilität aufgrund von Bedenken und vermeintlichen Hindernissen nur zögerlich und punktuell umgesetzt bzw. führen zu erheblichen Mehrkosten, da sie zumeist nicht systematisch in das Mobilitätssystem integriert werden und nur geringe Fahrleistungen erreichen.

Gemeinsam strategische Ziele festlegen

Der erfolgreiche Weg zu einer systematischen Einführung von Elektromobilität in der Verwaltung ist ein strategisches Thema, das querschnittlich die gesamte Verwaltung betrifft. Voraussetzung für einen strukturierten Veränderungsprozess stellt die Schaffung von Transparenz der Ausgangssituation und des tatsächlichen Bedarfs dar. Erst auf dieser Grundlage können Potenziale identifiziert und konkrete Maßnahmen definiert werden.

Um in einer heterogenen und dezentralisierten Struktur effiziente Maßnahmen zu entwickeln und insbesondere auch stabil und nachhaltig umzusetzen, ist es von zentraler Bedeutung, zu Beginn des Optimierungsprozesses gemeinsame strategische Ziele zu erarbeiten und festzulegen. Darüber hinaus ist es von großer Bedeutung, dass die Mitarbeiter der Verwaltung bei der Konzepterstellung und Umsetzung eingebunden werden.

Der konkrete Erfolg kommt dann aber erst mit einer gelungenen Umsetzung. Funktionierende und praxistaugliche Maßnahmen als Ergebnis einer strukturierten Vorgehensweise überzeugen und werden von den Mitarbeitern akzeptiert.

Entwicklungspotenzial einkalkulieren

Bei der Ermittlung der Potenziale ist es wichtig, dass die Analyse nicht das aktuelle Mobilitätssystem betrachtet, welches in erster Linie auf den Handlungsmöglichkeiten der Vergangenheit basiert, um darin nach Optimierungsansätzen zu suchen. Insbesondere die intensive Einbindung von Privatfahrzeugen der Mitarbeiter würde bei einem derartigen Vorgehen die Einführung von Elektromobilität nur in einem sehr geringen Maße ermöglichen.

Stattdessen muss zunächst der vollständige, tatsächliche Mobilitätsbedarf erfasst und dann unter Berücksichtigung der heutigen und zukünftigen Möglichkeiten und Techniken ein System entwickelt werden, welches optimal im Sinne von Wirtschaftlichkeit, Ökologie und Mitarbeiterorientierung den Bedarf deckt. Darüber hinaus sollten bei der Zielentwicklung wichtige politische Ziele aus den Bereichen Verkehrs- und Stadtentwicklung, Wirtschafts- und Standortförderung, soziale Teilhabe etc. einbezogen werden.

Erst dann, wenn die strategischen Ziele klar formuliert sind, folgt die Erarbeitung des Weges, auf dem das heutige System schrittweise in das Zielsystem überführt werden kann.

Fahrtenbücher als Grundlage

Damit die Potenzialanalyse auf konkreten Zahlen und nicht nur auf qualitativen Schätzungen aufbauen kann, muss das aktuelle Fahrprofil auf Grundlage von dienstlichen Fahrtenbüchern und Abrechnungsunterlagen privateigener Fahrzeuge ausgewertet werden. Dabei sollten die Mobilitätsbedarfe so aufbereitet werden, dass unabhängig von der Nutzung konkreter Fahrzeuge der Bedarf je Fahrzeugklasse und Antriebsart (Elektro) – je Amt bzw. Betrieb, aber auch standort- und ämter- bzw. betriebsübergreifend – plakativ transparent wird.

Bei Verzicht auf die dienstliche Nutzung von Privat-Kfz zugunsten des Aufbaus eines zentral organisierten, aber dezentral stationierten Pools optimierter (Elektro-)Pkw wächst zwar der Pkw-Bestand an, doch können so die Kilometerkosten oftmals deutlich reduziert werden.

Broschüren zu Elektromobilität in Hessen

Ladeinfrastruktur in Unternehmen und Kommunen

Ladeinfrastruktur in Unternehmen und Kommunen

Erscheinungsdatum

02.09.2019

herunterladen (PDF, 3,30 MIB)

Einführung von Elektromobilität für private Nutzer

Einführung von Elektromobilität für private Nutzer

Erscheinungsdatum

01.10.2018

herunterladen (PDF, 4,92 MIB)

Strom bewegt

Geschäftsstelle Elektromobilität

Die Geschäftsstelle der Initiative „Strom bewegt“ unterstützt Sie bei allen Projekten rund um E-Autos.

Geschäftsstelle E-Mobilität